Naturheilkundliche Therapieverfahren sind Jahrtausende alt und sind aus verschiedenen Kulturen überliefert. Oft sind den modernen Menschen Begriffe wie ayurvedische Medizin oder traditionell-chinesische Medizin (TCM) viel geläufiger als «unsere» traditionell-europäische Medizin. Das ist eigentlich schade. Die traditionell-europäische Naturheilkunde, kurz «TEN» genannt, erinnert sich dieser Wurzeln zum Beispiel mit der Säftelehre des Urvaters der westlichen Medizin, des Hippokrates von Kos. Er lebte um 460 bis 377 v. Chr. Er beschrieb erste humoralmedizinische Konzepte. In diesem Denkmodell wird davon ausgegangen, dass eine fehlerhafte Säftemischung die Ursache für verschiedenste Krankheitsbilder ist. Modern ausgedrückt: Stoffwechselprozesse in den Zellen und Zellzwischenräumen sind gestört und dadurch entstehen Krankheiten und Schmerzen. Grundsätzlich wichtig im TEN-Denkmodell ist, dass von Regulation respektive Fehlregulation des gesamten Organismus ausgegangen wird – und nicht isoliert Organe und Krankheiten betrachtet und behandelt werden, wie es die Schulmedizin heute lehrt und tut.
Das Ziel einer Therapie, im Speziellen der Ausleitenden Verfahren, ist, gestörte Prozesse mit verschiedensten Massnahmen zu einem Heilprozess anzuregen, damit der Körper belastende Stoffe wieder ausscheiden kann und Zellen wieder besser ernährt werden und somit der ganze Körper funktionstüchtiger wird. Im Fokus dafür stehen die sechs Ausscheidungsorgane (Darm, Lunge, Leber, Niere, Haut/Schleimhaut und Lymphgefässe). Das können Techniken wie Schröpfen, Baunscheidtieren oder Blutegeltherapie sein.
Naturheilkundliche Massnahmen beinhalten aber weit mehr als ausleitende Therapieverfahren. In meinem ganzheitlichen Behandlungskonzept wird der Mensch in seinem ganzen Wesen wahrgenommen und behandelt. Dazu wird neben der individuellen Konstitution und Disposition, zum Beispiel oft die Diätetik (im ursprünglichen Sinne von Lebensweise) mitberücksichtigt. Auch werden Konzepte zur Unterstützung der Organe, wie zum Beispiel des Darms (Symbioselenkung), der Lunge, der Leber, der Niere, der Haut/Schleimhaut, sowie des Lymphsystems angewandt, sei dies in Form von Fussreflexzonen-Massage, Phytotherapie, Homöopathie, Spagyrik, Ernährung und Bewegung, Moxibustion, Wickel, ganzheitlicher Beratung und vielem mehr.